Spektakulärer Schulneubau im Hamburger Süden
Für 67 Millionen Euro ist auf einem drei Hektar großen Grundstück inmitten der Vier- und Marschlande ein architektonisches Meisterwerk für rund 1.000 Schülerinnen und Schüler entstanden.

Die neue Stadtteilschule Kirchwerder in Hamburgs südlichstem Stadtteil zählt zu den modernsten Schulen der Hansestadt. Nach einem Entwurf der Berliner Thomas Kröger Architekten GmbH und der Roswag Architekten GvA mbH wurden am Kirchenheerweg zwei jeweils dreigeschossige, etwa 100 Meter lange Gebäuderiegel realisiert, die schräg zueinander stehen. Mit ihren hohen Giebeln und geschwungenen Wänden erinnern die Neubauten an die ortstypischen Bauernhäuser und wirken gleichzeitig futuristisch-modern. Zum Ensemble mit einer Bruttogeschossfläche von knapp 14.000 Quadratmetern gehört außerdem eine freistehende Drei-Feld-Sporthalle in Holzhybridbauweise.
Spektakuläre Fassade aus sechs Kilo schweren Tonziegeln
Die Schulgebäude mit Effizienzstandard KfW 40 sind ebenfalls hybrid konstruiert, aus Stahl und Holz. Sie verfügen über ein mit Bio-Methan betriebenes Blockheizkraftwerk, eine Photovoltaik-Anlage und insgesamt 4.700 Quadratmeter Gründachfläche, die zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen. Für die Schulgebäude wird eine Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) angestrebt. Spektakulär ist ihre braune Fassade, die den bodentiefen Reetdächern alter Bauernhäuser nachempfunden ist. Von Hand gefertigte Tonziegel aus Dänemark bedecken sowohl die geneigten als auch die vertikalen Bereiche. Jeder Ziegel wiegt sechs Kilo.
Im Inneren dominiert Sichtbeton
Im Inneren der modernen Schule ist viel Platz für Unterrichtsräume, Werkstätten, eine Bibliothek, Mensa und Aula. Die Klassenzimmer zweigen von breiten Gängen und kleinen Foyers ab, die als Aufenthaltsbereiche dienen. Herzstück des modernen Neubaus ist die futuristische Aula direkt unter dem Dach, die nach oben hin schräg zuläuft wie ein Zelt. Mit viel Glas und teilweise bodentiefen Fenstern wirkt die Schule offen und transparent. An den Wänden dominiert Sichtbeton. Einen Kontrast dazu sowie zu den hellen Böden bilden schwarze Türen und Fensterrahmen. Abgerundet wird das gestalterische Konzept von den hellen Decken, an denen auf mehr als 7.000 Quadratmetern weißgestrichene Troldtekt-Akustikplatten in A2-Ausführung installiert wurden. Deren wirksame Schalldämpfung schafft in den von schallharten Materialien dominierten Unterrichtsräumen, der großen Aula und den Fluren eine bessere Lern- und Aufenthaltsumgebung. Gleichzeitig erfüllen sie höchste Brandschutzanforderungen (A2-s1, d0 nach EN 13501-1).