Eine umsichtige Transformation vom verlassenen Bürohaus zu einem Zentrum für viele Nutzer
Nach einer umfassenden Gebäudeanalyse und einer umsichtigen Renovierung mit dem Ziel, den Klimafußabdruck zu minimieren, ist wieder Leben in das bislang verlassene Bürogebäude in der Njalsgade in Kopenhagen eingezogen.
Die Geschichte des Gebäudes in der Njalsgade 72 in Kopenhagen erinnert in vielerlei Hinsicht an Hans Christian Andersens Märchen vom hässlichen Entlein. Ein unansehnliches und verlassenes Bürogebäude, das trotz seiner relativ kurzen Lebenszeit dem Verfall preisgegeben war. Bis zu dem Tag, an dem es von einem deutschen Kapitalfonds übernommen wurde und Over Byen Arkitekter den Auftrag erhielt, die sieben Etagen wiederzubeleben, damit das Gebäude wieder sein volles Potenzial entfalten konnte und die Räumlichkeiten mit Leben gefüllt werden.
Heute ist das revitalisierte Gebäude ein einladendes Haus für viele Nutzer mit vielen Qualitäten. Dies ist vor allem auf die umsichtige Renovierung zurückzuführen, die Over Byen Arkitekter durchgeführt hat.
Auf der Grundlage einer gründlichen Gebäudeanalyse erstellten sie einen durchdachten Plan, wie das Gebäude wieder zum Leben erweckt werden konnte. Esben Thorlacius, Partner von Over Byen Arkitekter, sagt dazu:
„Wir wollten Lösungen wählen, die das Gebäude lebendiger und einladender machen. Deshalb haben wir im Erdgeschoss des Gebäudes mehr Leben geschaffen, ohne den Ursprung des Gebäudes zu verleugnen.“
Wenige Eingriffe, große Wirkung
Neben der Analyse des Gebäudes wurde vor Beginn der Renovierung auch eine technische Inspektion durchgeführt, um die Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz und eine mögliche DGNB-Zertifizierung zu klären.
„Wir hatten von Anfang an einen DGNB-Auditor dabei, der uns dabei geholfen hat, die Möglichkeiten des Gebäudes zu erkunden“, erklärt Esben Thorlacius. „Dies wurde mit dem Finanzbudget des Projekts verglichen und auf dieser Grundlage haben wir uns ein realistisches Ziel für eine DGNB-Zertifizierung auf Goldniveau gesetzt.“
Um die Effizienzsteigerung und auch die Zertifizierung zu erreichen, hat Over Byen Arkitekter mit möglichst wenigen Eingriffen in das bestehende Gebäude gearbeitet, um Ressourcen zu sparen. So wurden unter anderem die Toiletten und Küchen schonend renoviert, die Wände in einem Grauton gestrichen, der zu den vorhandenen Kabelkanälen und Heizkörpern passt, und die vorhandenen Böden behandelt, anstatt sie durch neue zu ersetzen.
„Wir arbeiten viel mit Bestandsimmobilien und wissen, worauf es bei der Renovierung sowohl wirtschaftlich als auch hinsichtlich der CO2-Bilanz ankommt. Fußböden und Heizkörper verschlingen einen Großteil des Budgets. Wenn wir sie also erhalten können, sparen wir viel und können diese Mittel dann an anderen Stelle wirkungsvoll einsetzen“, erklärt Esben Thorlacius.
Gestrichene Decken tragen positiv zur Klimabilanz bei
Einer der Bereiche, bei denen neue Installationen notwendig waren, waren die Toilettenräume. Hier wurden neue Troldtekt-Akustikdecken auf Basis des Zementtyps FUTURECEM™ eingebaut, die in grünen Farben gestrichen wurden, damit sie zur übrigen Farbpalette des Gebäudes passen.
„In großen Teilen des Gebäudes konnten wir die vorhandenen Decken beibehalten, aber hier mussten wir etwas ändern“, erläutert Erben Thorlacius. „Troldtekt-Akustikplatten auf Basis von FUTURECEM waren eine naheliegende Lösung, weil die Platten die Anforderungen erfüllen, die wir an das Gebäude hatten.
Gleichzeitig haben die Akustikdecken einen Ausdruck, der gut zu Büroumgebungen passt, und sie haben eine schlichte Oberfläche, die für schöne Übergänge im Raum sorgt. Und es ist wirklich clever, dass man sie so streichen kann, wie man möchte, so dass sie sich ganz natürlich in die Umgebung einfügen.“
In der neu eingerichteten Kantine gibt es ebenfalls Troldtekt-Akustikdecken auf Basis von FUTURECEM, hier mit weißem Farbanstrich.
FUTURECEM ist ein Zementtyp mit einem Anteil an kalziniertem Ton und Kalkfüllstoff, der einen reduzierten CO2-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlichem Zement aufweist. Die gestrichenen Troldtekt-Akustikplatten auf Basis von FUTURECEM haben einen CO2-Fußabdruck, der über den gesamten Lebenszyklus des Produkts um 34 Prozent niedriger ist als bei gestrichenen Troldtekt-Platten auf Basis von herkömmlichem weißem Zement.
Respekt für Vergangenheit und Zukunft
Over Byen Arkitekter hat sich auf die Arbeit mit Bestandsimmobilien spezialisiert und hat im Laufe der Jahre ein wachsendes Interesse und eine steigende Bereitschaft von Bauherren und Kunden erlebt, bei der Renovierung klimafreundlichere Lösungen zu verwenden.
„Das Bestreben nach Reduzierung der Auswirkungen auf das Klima ist seit langem ein integraler Bestandteil unserer dreigleisigen Strategie“, erklärt Esben Thorlacius. „Wir betrachten die Geschichte des Gebäudes, sein Nachhaltigkeitspotenzial und die Menschen, die das Gebäude nutzen sollen, mit gleichem Respekt – und nur wenn wir diese drei Elemente im Griff haben, werden wir das Projekt erfolgreich abschließen. Unsere Kunden sind zunehmend bereit, diesen Ansatz mitzutragen.“
Daher plädiert er auch dafür, die jeweiligen Erwartungen schon früh im Prozess abzustimmen, damit sowohl Neubauten als auch Umgestaltungen mit Blick auf die Vergangenheit und Zukunft durchgeführt werden und der Ressourcenverbrauch minimiert wird.
Esben Thorlacius, Partner bei Over Byen Arkitekter