Bericht: Lernen Sie von Best-Practice-Erfahrungen im Holzbau

In einem großen Bericht hat BUILD von der Universität Aalborg die Klimabilanz von 45 visionären Holzbauprojekten untersucht – gemessen über den gesamten Lebenszyklus der Gebäude. Die bautechnischen Erfahrungen, die in 35 dieser Projekte gewonnen wurden, sind ebenfalls in dem schönen Katalog des Berichts beschrieben und geben anderen Inspiration, die auch mit Holz bauen möchten.

Photo: Thomas Mølvig, arkitekt. Niels Nygaard, fotograf.

Wie kann Holz dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck von Gebäudeprojekten zu reduzieren – und damit auch den Bau von gesunden, ästhetischen und haltbaren Gebäuden? Ein Bericht von BUILD (Institut for Byggeri, By og Miljø) an der Universität Aalborg wirft ein neues Licht auf diese Frage.

In dem Bericht haben Forschende von BUILD die Daten und Erfahrungen aus 45 Holzbauprojekten zusammengetragen, von denen sich 41 in Dänemark und vier in Norwegen befinden. Ziel ist es, sowohl den CO2-Fußabdruck der Gebäude zu dokumentieren als auch Erfahrungen mit dem Holzbauverfahren zu vermitteln.

Der Bericht enthält Berechnungen zu den Klimaauswirkungen aller Gebäude und bietet eine inspirierende Fallstudiensammlung mit 35 Projekten. Die Sammlung ist als Nachschlagewerk für andere gedacht, die planen, mit Holz zu bauen.

Sieben besondere Schwerpunktbereiche

In der Fallstudiensammlung werden verschiedene Arten von Gebäuden vorgestellt – von Wohngebäuden und Büros bis hin zu verschiedenen Einrichtungen, Schulen und Kulturstätten. Die Holzkonstruktionen sind in Kategorien eingeteilt, je nachdem, ob es sich um Kastenmodule, Flachelemente (einschließlich CLT-Holz), Holzskelettkonstruktionen, Leimholzkonstruktionen oder Hybride aus mehreren der vier Strukturen handelt. 

Durch Interviews mit Architekten, Ingenieuren und Konstrukteuren haben die BUILD-Forschenden bautechnische Erfahrungen aus jedem Projekt zusammengetragen. Das gilt insbesondere für sieben Punkte, die im Holzbau besonders wichtig sind:

  • Brandverhalten
  • Statik
  • Akustik
  • Wirtschaftlichkeit
  • Logistik
  • Ästhetik
  • Feuchtigkeit

Darüber hinaus wird in dem Bericht betont, dass Holz nur dort verwendet werden sollte, wo es in einem Gebäude auch einen Wert schafft, und dass die Branche über Möglichkeiten nachdenken muss, Holzprodukte zu recyceln, anstatt sie am Ende ihrer Lebensdauer einfach zu verbrennen. Außerdem sei es wichtig, Holz aus einer Forstwirtschaft zu wählen, in der sowohl die biologische Vielfalt als auch der laufende Holzzuwachs des Baumbestandes berücksichtigt wird.

Schließlich weist der Bericht darauf hin, dass es bei den Nachhaltigkeitsbestrebungen im Bauwesen um viel mehr geht als nur um Holz – das Thema umfasst zum Beispiel eine flexible Gebäudenutzung und die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Nutzergruppen. 

Von großen Holzkonstruktionen zu fertigen Modulen

In mehreren Projekten der Fallstudiensammlung sind Troldtekt-Akustiklösungen in das Design eingebunden.

Die Schule „Erlev Skole“

Mit ihren 6.500 Quadratmetern ist die Schule Erlev Skole in Haderslev eine der größten dänischen Holzkonstruktionen in neuerer Zeit. Der Schwerpunkt liegt auf dem individuellen Lernen mit flexiblen Lernumgebungen in architektonischen Clustern. Die Troldtekt-Decken erfüllen eine akustische Aufgabe und dienen gleichzeitig als Zuluftfläche für Frischluft aus dem verdeckten Lüftungssystem. Arkitema hat das Projekt zusammen mit dem Ingenieurbüro SlothMøller als Raumklimaberater entworfen. 

 

Lisbjerg Bakke

Das Wohnviertel Lisbjerg Bakke mit drei- und vierstöckigen Wohngebäuden wurde als Bausystem mit Massivholz und unbehandelten Holzfassaden errichtet. Im Gemeinschaftslokal des Projekts wurden Troldtekt-Akustikdecken verbaut. Lisbjerg Bakke hat mehrere dänische und internationale Preise gewonnen – unter anderem die Auszeichnung „Bauwerk des Jahres 2018“. Die Entwürfe für das Projekt stammen vom Architekturbüro Tegnestuen Vandkunsten.

 

Studio[Home]

In Lundtofte bei Kopenhagen befinden sich die Studiowohnungen Studio[Home]. Auch dieses Projekt, in dessen Rahmen jede Wohnung mit Zimmermodulen aus Holz gefertigt ist, wurde vom Architekturbüro Tegnestuen Vandkunsten entworfen. Das Projekt ist das erste Bauprojekt in Dänemark, das sowohl mit dem Nordic Ecolabel (Swan) als auch mit DGNB Gold im Sinne der Nachhaltigkeit zertifiziert wurde. In den Gemeinschaftsbereichen, in denen sich tagsüber viele Studierende aufhalten, sind Troldtekt-Akustikdecken angebracht.

 

Freie Schule Feldballe

Die freie Schule Feldballe Friskole auf Djursland hat einen Anbau erhalten, der auf lokalen und biobasierten Materialien basiert. Die Konstruktion ist trotz der guten Isolierung atmungsaktiv und es gibt keine Gasabscheidungen. Die Dachschräge mit Troldtekt-Akustikplatten sorgt nicht nur für eine gute Akustik, sondern auch für Ruhe im Raum. Entworfen wurde das Projekt von Henning Larsen Architects.

 

Balancen

Das Büro Vandkunsten hat die 33 Wohnungen in Ry entworfen, die sich in verschiedenen Arten von Doppelhauskonstruktionen befinden. Darüber hinaus verfügt die Seniorenwohneinrichtung über ein Gemeinschaftshaus, in dem Troldtekt-Lösungen in das Design eingebunden wurden.

 

Mehr zum Thema: Sechs Vorteile, wenn Sie sich bei Ihrem Holzbauprojekt für Troldtekt entscheiden

CO2-Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden

Der Bericht von BUILD zeigt, dass 41 der 45 Holzbauten einen CO2-Fußabdruck haben, der unter der Grenze der Bauordnung (BR18) für Neubauten liegt. Der Grenzwert ist auf 12 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter pro Jahr (kg CO2-Äquiv./qm/Jahr) festgelegt.

Bei der Berechnung des CO2-Fußabdrucks werden alle Phasen des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes (LCA) einbezogen. Konkret werden bei einer Umweltproduktdeklaration (EPD) folgende Phasen berücksichtigt:

 

  • Produktphase (A1–A3)
  • Bauprozessphase (A4–A5)
  • Materialaustausch (B4)
  • Energieverbrauch (B6)
  • Entsorgung am Ende der Lebensdauer (C3)
  • Deponierung am Ende der Lebensdauer (C4)

 

Das Holz selbst in den Baumaterialien ist bei den Berechnungen CO2-neutral. Die Erklärung dafür ist, dass das Holz während des Wachstums CO2 aufnimmt und am Ende seiner Lebensdauer wieder dieselbe Menge CO2 freisetzt. Es können jedoch Emissionen entstehen, die beispielsweise mit der Herstellung und dem Transport der Holzprodukte verbunden sind – allerdings hat der Bericht gezeigt, dass die Produkte auf Holzbasis in fast allen 45 Projekten einen sehr geringen Anteil an den gesamten Klimaauswirkungen der eingesetzten Materialien ausmachen. 

 

Lesen Sie den vollständigen Bericht zu den Klimaauswirkungen von 45 Holzbauprojekten (in Dänish)