Ein nachhaltiges Restaurant für ein nachhaltiges Unternehmen

In Darmstadt befindet sich der Hauptsitz der Bio-Supermarktkette Alnatura. Deren Bürogebäude ist – wie das übrige Unternehmen – alles andere als gewöhnlich. Das gilt natürlich auch für das Restaurant des Gebäudes.

In diesem Gespräch berichtet Innenarchitektin Lena Götze von haascookzemmrich STUDIO2050 über die Gedanken, die dem Restaurantdesign zu Grunde liegen.

Es klingt unmittelbar vielleicht etwas merkwürdig, in einem Haus aus Erde zu arbeiten. Die gut 420 Mitarbeiter im Hauptsitz von Alnatura in Darmstadt können jedoch bezeugen, dass sich gestampfte Erde außerordentlich gut als Baumaterial eignet. Denn die 55.000 Quadratmeter große Alnatura Arbeitswelt hat eine Lehmfassade und integrierte geothermische Wandbeheizung, damit die Wand zur Beheizung des Gebäudes beiträgt.

Die Fassade ist nur einer der Gründe dafür, dass das Bürogebäude die höchste DGNB-Zertifizierung, Platin, sowie zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat – wozu auch der begehrte deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur 2020 zählt. Gerade Nachhaltigkeit ist natürlicher Bestandteil der DNA von Alnatura, da das Unternehmen sowohl eine Kette von Bio-Supermärkten betreibt als auch eine Reihe von Biolebensmitteln produziert.

Gesundheit und Nachhaltigkeit spielen daher eine Schlüsselrolle beim Design des Restaurants im Bürogebäude, erklärt Innenarchitektin Lena Götze vom Architekturbüro haascookzemmrich STUDIO2050, die Alnatura Campus geplant haben:

„Bei Alnatura wusste man von Beginn an, dass es ein vegetarisches Restaurant sein sollte. Ein Restaurant, das die Mitarbeiter des Unternehmens bedienen kann, das aber auch Besuchern offen steht. Die Wahl fiel daher auf die Restaurantkette Tibits, die sich in mehreren europäischen Ländern auf vegetarische Restaurants spezialisiert hat“, sagt sie.

Von einer Kaserne zu einem attraktiven Stadtviertel

Als der Restaurantlieferant ausgewählt war, ordneten sich einige der Einrichtungsentscheidungen auf ganz natürliche Weise. Tibits ist bekannt für ein straffes Büffetkonzept und eine ausgefallene und individuelle Inneneinrichtung, bei dem die Gäste sich an einem zentral gelegenen Büffet in der Form eines Bootes selbst bedienen und anschließend schnell einen Platz an den Tischen finden können.

„Für die Einrichtung ist es entscheidend, dass sich der Strom an Gästen leicht und reibungslos abwickeln lässt, damit man schnell seine Speisen holen, bezahlen und an seinen Platz gelangen kann“, erklärt Lena Götze.

In den Tagesstunden bedient das Restaurant vor allem die Beschäftigten bei Alnatura, wogegen zum Ende des Tages vor allem Gäste von außerhalb kommen. Bei Alnatura träumt man davon, das Gebiet, das früher ein Kasernengrundstück am Stadtrand war, in einen attraktiven Ort zu verwandeln, den die umgrenzenden Bewohner gern besuchen.

„Alnatura plant auch, einen Bio-Supermarkt neben dem Alnatura Campus zu errichten. Es wurden zudem ein KinderNaturGarten und Schulgärten auf dem Campusgelände errichtet, in dem Schüler den Anbau von Gemüse erlernen können. All dies sind Möglichkeiten, die sowohl den Beschäftigten als auch der Öffentlichkeit zugute kommen“, so Lena Götze.

So wie auch beim übrigen Hauptsitz von Alnatura war im Restaurant die Auswahl von Materialien wichtig.

„Das Restaurant soll auf natürliche Weise die Ausstrahlung des übrigen Gebäudes hinsichtlich Nachhaltigkeit durch die Auswahl gediegener Materialien unterstützen. Unter anderem haben wir einen Terrazzoboden verlegt, der das Restaurant durch eine Verbindung aus Glas und Stahl mit dem zentralen Atrium des Gebäudes verbindet“, sagt Lena Götze.

Auch die Akustik im Restaurant war ein entscheidender Schwerpunktbereich.

„Generell mögen wir Deutschen es etwas gedämpfter beim Essen, weshalb wir für eine gute Akustik im Restaurant gesorgt haben, in dem sich viele Gäste aufhalten. Hierfür haben wir uns in Zusammenarbeit mit einem Akustikexperten für Akustikplatten von Troldtekt für die Decken entschieden, wodurch ein stark wirksames und optisch ansprechendes Ergebnis entstanden ist“, erklärt sie.

Sie ergänzt, dass Troldtekt auch im Hauptsitz des Unternehmens Promega in Walldorf verwendet wurde.

So wie es in vielen Restaurants beliebt ist, sind die Installationen an der Decke in Alnaturas Restaurant sichtbar, während die Akustikplatten dahinter liegen.

Das Alnatura-Gebäude wurde 2019 fertiggestellt. Die Corona-Pandemie führte dazu, dass das Gebäude und das Restaurant einige Zeit nicht voll genutzt werden konnte. Vieles deutet jedoch darauf hin, dass die Bewohner in Darmstadt sich gern auch außerhalb der Stadtmitte bewegen, um das neue Gebiet um den Hauptsitz von Alnatura zu besuchen:

„Wir können mit Freude feststellen, dass das Tibits gut besucht ist kommen – sowohl von Beschäftigten, die hier eine Pause machen oder kurze Besprechungen abhalten, als auch von anderen Gästen aus Darmstadt sowie Eltern die Ihre Kinder in den KinderNaturGarten bringen. Hinzu kommt, dass vegetarische Restaurants immer beliebter werden“, erklärt Lena Götze.

FOTO:
Innenarchitektin Lena Götze von haascookzemmrich STUDIO2050.

Fakten: Alnatura

Projekt: Alnatura Arbeitswelt, Darmstadt
Architekten: haas cook zemmrich STUDIO2050, Freie Architekten PartG mbH, Stuttgart
Bauherr: Alnatura Stiftung, Bickenbach

Troldtekt-Produkte:

Deckenverkleidung: Troldtekt-Akustikplatten
Farbe: Grau 208
Struktur: Fein (1,5 mm Holzwolle)
Kantenprofil: 5 mm Fase, K5
Montage: Mit Troldtekt-Schrauben

>> Mehr über die Alnatura Arbeitswelt in der Troldtekt-Referenzensektion