Neues Projekt soll nachhaltigeres Bauen ermöglichen

Troldtekt beteiligt sich an dem Projekt ReSource des Dänischen Instituts für Brandschutz- und Sicherheitstechnik, das jetzt durch die Realdania-Initiative „Wohnungsbau von 4 auf 1 Planeten“ gefördert wird. Mit dem Projekt wird untersucht, ob sich Zement, bei dessen Herstellung viel CO2 freigesetzt wird, durch ein klimafreundlicheres Bindemittel aus Bauschutt ersetzen lässt.

27.10.2022

Zement als Grundstoff für Beton ist ein dominierender Baustoff und hat daher wesentlichen Anteil an den CO2-Emissionen im Bausektor. Zugleich machen Abbruchabfälle und Bauschutt etwa 40 Prozent des Abfallaufkommens in Dänemark aus. Das verlangt nach neuen Lösungen – und warum nicht beide Erkenntnisse kombinieren?

Das ist der Ausgangspunkt für das Projekt ReSource, das vom Dänischen Institut für Brandschutz- und Sicherheitstechnik (DBI) unter Beteiligung von Troldtekt sowie den Unternehmen RGS Nordic und Komproment durchgeführt wird. Das Kernziel von ReSource ist die Verbesserung der CO2- und Rohstoffbilanz durch die Verwertung von Bauschutt als Sekundärrohstoff für neue Baumaterialien.

Das ReSource-Projekt ist eines von 11 Gewinnerprojekten, die fortan durch die ehrgeizige Initiative „Wohnungsbau von 4 auf 1 Planeten“ der dänischen Stiftungen Realdania und Villum Fonden gefördert werden. In Form von Partnerschaften und mit einer Finanzierung in Höhe von 60 Millionen Dänischen Kronen (ca. 8 Mio. €) will die Initiative den nachhaltigen Wohnungsbau vorantreiben, was die schonende Nutzung der auf unserem Planeten vorhandenen Ressourcen einschließt. Konkret bedeutet dies, dass der aktuelle CO2-Ausstoß des Bausektors um 75 Prozent gesenkt werden muss, um nicht weiterhin das Äquivalent von vier Planeten Erde zu verbrauchen, wie es heute der Fall ist.

Vom Abfall zum Bindemittel

Die Hoffnung ist, dass sich der Zement durch Abfallprodukte aus der Bauindustrie ersetzen lässt. Dabei wird auf das Verfahren der Geopolymerisierung gesetzt. Geopolymer ist ein Bindemittel auf Basis von Silicum-/Aluminiumverbindungen, das die Verwendung von Kalkklinkern vermeidet. Die Herstellung von Kalkklinkern emittiert große Mengen an CO2, während andere Rohstoffe wie Bioasche und zerkleinerte Ziegel zur Herstellung von Geopolymeren verwendet werden können.

„ReSource ist ein sehr spannendes Projekt für uns, und unsere Beteiligung steht ganz im Einklang mit unserer Geschäftsstrategie im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Der Zement ist annähernd für die Gesamtheit der CO2-Emissionen unserer Troldtekt-Akustikplatten verantwortlich. Deshalb suchen wir kontinuierlich nach Alternativen zu Zement, die die CO2-Emissionen verringern können“, erklärt Vibeke Pedersen, Technische Leiterin bei Troldtekt A/S in Dänemark.

Sie fügt hinzu, dass Troldtekt die CO₂-Bilanz seiner Produkte bereits verbessert hat, indem Akustikplatten auf Basis des CO2-reduzierten Zementtyps FUTURECEM hergestellt werden und 97,8 Prozent des Energieverbrauchs in der Produktion aus erneuerbaren Quellen stammen.

Das ReSource-Projekt befindet sich in einem frühen Stadium. In der ersten Phase geht es darum, das Potenzial der Umwandlung von Abfällen in eine nachhaltige Alternative zum Zement in den Akustikplatten von Troldtekt und den Fassadenziegeln von Komproment zu testen. Im Erfolgsfall ergibt sich ein enormes langfristiges Marktpotenzial.