Ziel 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion

Das Baugewerbe verursacht fast 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Sowohl in der Produktion von Baustoffen und Ausbaumaterialien als auch im Gebäudebetrieb sind große Einsparungen möglich – wenn umweltfreundlichere Produktionsweisen und mehr Kreislaufwirtschaft mit Wiederverwendung von Materialien auf hohem Wertniveau zur Anwendung kommen.

Mit unserer Cradle to Cradle-Strategie setzen wir uns für eine kontinuierliche Verbesserung in Bereichen wie erneuerbare Energien und Recycling ein. Auf diese Weise unterstützen wir das UN-Weltziel Nachhaltige/r Konsum und Produktion.

Strom aus Windenergie

Der gesamte Strom für unsere Produktion entstammt erneuerbaren Energiequellen dank unserer Klimapartnerschaft mit Ørsted. Gemäß dieser Vereinbarung beziehen wir unseren gesamten Strom aus Windenergie, die im Offshore-Windpark Anholt erzeugt wird. Wir sind Ørsted Energy Klimapartner, weil wir eine stabile Stromversorgung ohne CO2-Emissionen wünschen.

Indem wir als Unternehmen eine Klimapartnerschaft eingehen, erwerben wir durch Zertifikate eine Garantie dafür, dass Ørsted den gesamten von uns bezogenen Strom in einem seiner zertifizierten Windenergieparks erzeugt.

Mit unserer Partnerschaft tragen wir zur Förderung und zum Ausbau der Windenergie als Hauptenergieträger in Dänemark bei. Schon heute wird der Großteil des Strombedarfs in Dänemark durch Windenergie gedeckt, und wir kaufen Zertifikate für den restlichen Teil unseres Stromverbrauchs, damit wir auf eine hundertprozentige Versorgung mit Windstrom kommen.

Eigene Biomasse-Heizanlage

Auch dank unseres eigenen Biomasse-Heizkessels und des Austauschs unserer gas- und dieselbetriebenen Gabelstapler gegen Elektrofahrzeuge haben wir den Anteil an fossilen Brennstoffen in der Produktion minimiert und die Nutzung erneuerbarer Energien verstärkt. Im Jahr 2020 konnten wir 97,7 Prozent des Energieverbrauchs in unserem Werk durch Energie aus erneuerbaren Quellen decken.

In puncto Energieeffizienz haben wir ebenfalls markante Verbesserungen erzielt. Wir haben massiv in die Modernisierung unserer Produktionsanlagen mit effizienterer Technik investiert, und im Zeitraum 2017 bis 2020 gelang es uns, den Energieverbrauch je produzierter Einheit um 28,6 Prozent zu senken.

Abfälle zu Wertstoffen

Überall im Werk Troldhede stehen die Minimierung des Ressourcenverbrauchs und die größtmögliche Wiederverwertung im Fokus. Mit unserer Cradle to Cradle-Zertifizierung dokumentieren wir, dass Produktionsabfälle aus unserem Holzwolle-Leichtbaumaterial problemlos wieder in den natürlichen Kreislauf eingehen.

Der Zement in den Troldtekt-Platten hat einen hohen Kalkgehalt, der einen Teil der Säuren neutralisiert, die beim Kompostieren entstehen. Das Holz in den Platten ist organisches Material und sorgt dafür, dass der Kompost nicht zusammenfällt. Das führt zu einer besseren Durchsetzung mit Sauerstoff während der Kompostierung; Kohlenstoff und Nährstoffe werden dabei recycelt.

Materialreste in der Zementproduktion

Es ist jedoch vor allem der technische Kreislauf, auf den wir uns konzentrieren. Denn hier haben wir die Möglichkeit, sowohl Produktionsabfälle als auch ausgediente Troldtekt-Akustikplatten aus Abrissgebäuden zu nutzen.

Wir führen eine Zusammenarbeit mit unserem Zementlieferanten Aalborg Portland, wo Produktionsreste aus der Kantenbearbeitung unserer Platten dem technischen Kreislauf zugeführt werden. Im Jahr 2020 nahmen die Lkw, die uns mit Zement von Aalborg Portland beliefern, gut 3.347 Tonnen Produktionsabfälle mit zurück ins Zementwerk. Dort werden die Abfälle aus Holzwolle-Leichtbaumaterial als Sekundärrohstoff in der Zementherstellung genutzt.

Ausweitung der Zusammenarbeit

Unsere Absicht ist, die Kooperation mit Aalborg Portland auf Baustellen- und Abbruchabfälle- auszudehnen, die derzeit auf kommunalen Recyclinghöfen landen. Dieser Abfalltyp ist komplizierter, denn das HWL-Material von Troldtekt hat eine lange Lebensdauer, und manch ausgediente Akustikplatte hängt schon seit 50 oder 70 Jahren in einem Gebäude. Da wir nicht wissen, ob solche Platten in dieser Zeit mit schädlichen Chemikalien behandelt wurden, können wir sie nicht in den biologischen Kreislauf zurückführen.

Die Zementherstellung ist ein thermischer Prozess, bei dem Anstriche und ähnliche Oberflächenschichten unschädlich gemacht werden. Deshalb können ausgediente Troldtekt-Platten bei Aalborg Portland gut als Sekundärrohstoff genutzt werden. Das setzt jedoch voraus, dass wir die passenden Logistikpartner finden, die die Abholung des HWL-Materials von Recyclinghöfen bewerkstelligen.

Dazu starten wir 2021 ein Pilotprojekt mit der Gemeinde Ringkøbing-Skjern, das in der zweiten Phase auf sieben dänische Kommunen ausgedehnt werden soll. Das Projekt soll die Grundlagen für eine spätere Skalierung des Systems liefern.

Lange Lebensdauer ist gut für die Umwelt

Troldtekt-Akustikplatten sind robust und haben eine lange Lebensdauer von mindestens 75 Jahren nach der Montage in Gebäuden. Sie benötigen keine Instandhaltung und vertragen mehrere Anstriche, ohne dass dadurch ihre akustischen Eigenschaften beeinträchtigt werden.

Daher können Bauherren vorhandene Troldtekt-Decken bei Sanierung oder Umbau eines Gebäudes für neue Nutzungen beibehalten – oder die Platten in Neubauten wiederverwenden. Die größten Umweltvorteile bietet eine Verlängerung der Nutzungsdauer der Troldtekt-Platten.