So verwenden Sie die EPDs von Troldtekt in Ihrem Bauprojekt

Die Umweltproduktdeklarationen (EPDs) sind ein wichtiges Instrument für Berater und Bauherren, die Umweltauswirkungen der verschiedenen beim Bau verwendeten Materialien dokumentieren müssen. Hier erfahren Sie, wie Sie die EPDs von Troldtekt verwenden und worauf Sie besonders achten müssen, wenn Sie die Zahlen durchgehen.

EPD steht für Environmental Product Declaration (Umweltproduktdeklaration). Sie ist ein Werkzeug für Akteure am Bau, die Umweltauswirkungen der verschiedenen Baustoffe kennen müssen.

Bei Troldtekt haben wir produktspezifische und von Dritten verifizierte EPDs ausgearbeitet, die der aktuellen europäischen Norm EN 15804+A2 entsprechen.

Zum Download der EPDs

Die aktuellen Versionen wurden 2025 veröffentlicht und sind bis 2030 gültig. Während dieses Zeitraums erwarten wir die Veröffentlichung aktualisierter EPDs im Takt mit unserer weiteren Verringerung unseres ökologischen Fußabdrucks.

Warum sind EPDs wichtig?

Eine EPD ermöglicht es Ihnen als Architekt, Bauunternehmer oder Bauherr, die Umweltauswirkungen verschiedener Baumaterialien zu bewerten, darunter des Treibhauspotenzials (Global Warming Potential, GWP), das den CO2-Fußabdruck des Materials angibt. Auf der Grundlage der verschiedenen Daten in den EPDs können Sie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Baumaterialien auf Basis einer fundierten Grundlage miteinander vergleichen.

In Dänemark ist in der Bauordnung eine Obergrenze für den zulässigen CO2-Fußabdruck pro Quadratmeter und Jahr in neuen Gebäuden festgelegt. Bei Ihrer Dokumentation des CO2-Fußabdrucks spielen auch produktspezifische EPDs eine zentrale Rolle.   

 

Worauf müssen Sie beim Vergleich von EPDs besonders achten?

Beim Vergleich von EPDs für Produkte müssen Sie auf mehrere Dinge achten. Hier sind vier der wichtigsten: 

>       Nach welcher Norm wurde die EPD erstellt? 2021 wurde die Erstellung von EPDs nach der Norm EN 15804+A2 verpflichtend. Es ist jedoch zu beachten, dass EPDs in der Regel fünf Jahre gültig sind, so dass Sie immer noch EPDs finden können, die nach der früheren Norm EN 15804+A1 erstellt wurden.

>       Passt die EPD zu dem Produkt, das Sie sich ansehen? Hersteller können unterschiedliche EPDs für verschiedene Produkte haben, und neue Produktaktualisierungen sind möglicherweise nicht in der EPD enthalten. 

>       Vergleichen Sie die richtigen Phasen? Es ist wichtig, dieselben Phasen des Produktlebenszyklus zu vergleichen, wenn Sie sich die Daten ansehen. Bitte beachten Sie, dass EPDs, die nach der alten Norm (EN 15804+A1) erstellt wurden, weniger Phasen enthalten können als die neueren EPDs (nach EN 15804+A2). Dies kann einen Vergleich der Daten erschweren.

>       Welche Maßeinheiten vergleichen Sie? Die so genannte „deklarierte Einheit“ in EPDs kann variieren. Bei Troldtekt verwenden wir Quadratmeter als Einheit, damit der Fußabdruck einfach anhand der gesamten Deckenfläche berechnet werden kann. In anderen EPDs können die Daten beispielsweise nach dem Gewicht der Produkte berechnet worden sein. 

>       Ist die EPD produktspezifisch oder allgemein? Produktspezifische EPDs wie diejenigen von Troldtekt beschreiben, wie sich ein spezifisches Baumaterial auf die Umwelt auswirkt. Wenn es jedoch keine EPD für das Baumaterial gibt, das Sie verwenden möchten, können Sie entweder eine sogenannte Branchen-EPD wählen, die auf dem Durchschnitt für einen Typ eines Baustoffs basiert, oder mit generischen Daten aus einer Datenbank rechnen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie immer produktspezifische EPDs wählen, da sie die genauesten Daten liefern. 

Wer hat die EPDs von Troldtekt erstellt?

Die EPD wird vom Hersteller des Baumaterials erstellt. Die Deklaration basiert auf einer gründlichen Lebenszyklusanalyse, die im Fall von Troldtekt von dem externen Lebenszyklusanalytiker M. Sc. Stefan E. Danielsson erstellt wurde. 

Die dänische Organisation EPD Danmark hat die EPDs von Troldtekt veröffentlicht, nachdem sie von einem unabhängigen Prüfer, der EPD Danmark angeschlossen ist, verifiziert wurden. Somit werden unsere EPDs von zwei verschiedenen externen Stellen erstellt bzw. geprüft.   

 

Wie verwenden Sie EPDs in der Praxis?

Als Berater oder am Bau Beteiligter können Sie eine bestimmte Menge Troldtekt Akustikplatten in eine umfassende digitale Lebenszyklusberechnung des ökologischen Fußabdrucks eines Gebäudes einbeziehen. Das digitale Format spart Zeit gegenüber der manuellen Eingabe und minimiert zudem das Fehlerrisiko.

Was enthalten die EPDs von Troldtekt?

In unseren EPDs können Sie den ökologischen Fußabdruck für den gesamten Lebenszyklus der Akustikplatten einsehen. Das heißt folgende Phasen:

 

 

Nicht alle Phasen sind in allen Märkten deklarationspflichtig. Da wir Troldtekt auf einer Reihe von Märkten vertreiben und volle Transparenz über den Fußabdruck unserer Produkte wünschen, haben wir jedoch alle Phasen einbezogen.

Welche Troldtekt Produkte werden in den EPDs berücksichtigt?

Wir haben EPDs für vier Grundplatten erstellt. Zwei davon sind in Natur Hell und basieren somit auf weißem Zement, während die anderen beiden auf dem Zementtyp FUTURECEM™ basieren.

>       Troldtekt Akustik 25 mm (Natur Hell)

>       Troldtekt A2 (Natur Hell)

>       Troldtekt Akustik 25 mm (FUTURECEM)

>       Troldtekt A2 (FUTURECEM)

 

Bitte beachten: Die Daten in den EPDs gelten für ungestrichene Platten. Wenn Sie die Platten in einer gestrichenen Variante wählen, müssen Sie einen Wert für die Farbe hinzufügen, der ebenfalls in der EPD angegeben ist.

Bitte beachten: Sie müssen die Daten mit einem entsprechenden Faktor umrechnen, wenn Sie statt 25 mm eine Troldtekt Platte mit einer anderen Stärke (15 oder 35 mm) wählen. Auch der Umrechnungsfaktor ist in der EPD angegeben. 

 

Hier finden Sie die Daten der einzelnen Produkte

Wie werden die Tabellen in der EPD gelesen?

Die Tabellen mit den Ergebnissen aus der Lebenszyklusanalyse sind ein zentrales Element der EPDs. Hier werden die Fußabdrücke der Materialien in den verschiedenen Lebenszyklusphasen mit unterschiedlichen Einheiten berechnet, je nachdem, ob es um den CO2-Fußabdruck, Versauerung, Energieverbrauch oder andere Aspekte geht.

>       In Spalte 1 der Tabellen wird erklärt, wofür die Zahlen stehen. Ein Beispiel ist GWP, das für Global Warming Potential steht. Die Abkürzungen werden unter jeder Tabelle erläutert.

>       Spalte 2 zeigt die Einheit, in der die Zahlen berechnet werden. Für GWP ist die Einheit „kg CO2-Eq.“, was für Kohlendioxidäquivalent pro Quadratmeter des Baumaterials steht. Die Zahl umfasst alle Treibhausgase und deren unterschiedlichen ökologischen Fußabdrücke werden in einen vergleichbaren (äquivalenten) Wert umgerechnet.

>       Die übrigen Spalten geben an, auf welche Lebenszyklusphase des Baumaterials sich der jeweilige Wert bezieht.

Die Zahlenwerte in den Tabellen werden in wissenschaftlicher Notation angegeben. Wenn in der Tabelle also E+ steht, müssen Nullen nach der Zahl platziert werden und wenn dort E- steht, müssen Nullen vorangestellt werden (Dezimalzahl). Entsprechend bedeutet E+0, dass die vorstehende Zahl der reale Wert ist. Hier folgen drei Beispiele:

 

Warum sind einige Phasen im Minus und andere im Plus?

Die EPDs sind wie gesagt ein gutes Werkzeug, um sich einen Überblick über die Umweltauswirkungen in den verschiedenen Lebensphasen des Baumaterials zu verschaffen – allerdings müssen die Phasen immer im Zusammenhang betrachtet werden. Unter anderem muss die Summe des sogenannten biogenen CO2 in einer EPD immer Null sein. Das bedeutet, dass CO2, das in einer Phase im Produkt gespeichert wird, in einer späteren Phase wieder freigesetzt werden muss.  

Biogenes CO2 deckt das Kohlendioxid ab, das im biologischen Kohlenstoffkreislauf enthalten ist und in biobasierten Rohstoffen wie Holz gespeichert wird. Fossiles CO2 hingegen stammt aus Öl, Kohle und Gas.

 

Nehmen wir Troldtekt Platten als Beispiel: 

>       Die Rohstoffe für Troldtekt Akustikplatten sind Holz und Zement. Während die Zementproduktion einiges an CO2 ausstößt, bildet das Holz ein deutliches Gegengewicht, da Holz während seines Wachstums Kohlendioxid bindet. Das ist biogenes CO2

>       Die Summe aus Holz und Zement gibt Troldtekt einen relativ geringen CO2-Fußabdruck in der Rohstoffphase, und da wir fast ausschließlich CO2-neutrale Energie (Strom aus Windkraft und Biobrennstoff aus unserem eigenen Ofen) in der Produktion verwenden, ist der gesamte CO2-Fußabdruck in den Produktionsphasen A1–A3 unter Null.

>       Das biogene CO2 wird jedoch am Ende der Lebensdauer wieder aus dem Holz freigesetzt, und die Phasen C3/C4 haben daher einen positiven CO2-Fußabdruck. Insgesamt ist der Rohstoff Holz in der Lebenszyklusberechnung somit CO2-neutral.

Die Grafik zeigt den CO2-Fußabdruck von Troldtekt-Akustikplatten in den verschiedenen Lebenszyklusphasen.

>       In den Phasen A1-A3 (Produktion) ist der Fußabdruck negativ, da das Holz mehr CO2 aufnimmt, als bei der Zementproduktion, dem Rohstofftransport und der Herstellung der Akustikplatten freigesetzt wird. 

>       In den Phasen A4-A5 (Bau) sind der Transport vom Troldtekt Werk zur Baustelle (Durchschnitt) und Holzwolle-Leichtbauplattenabfälle von der Baustelle enthalten, die an Troldtekt zurückgegeben werden. Der CO2-Fußabdruck ist daher positiv. 

>       In den Phasen B1-B7 (Nutzung) ist der Fußabdruck negativ, weil die Troldtekt Akustikplatten bei dem chemischen Prozess der Carbonatisierung während der Nutzung CO2 absorbieren.

>       In den Phasen C1-C4 (Entsorgung) ist der CO2-Fußabdruck positiv, da das biogene CO2 aus dem Holz freigesetzt wird. 

>       Das Recyclingpotenzial in Phase D führt ebenfalls zu negativen CO2-Emissionen für Troldtekt Platten, da die Energie aus der Verbrennung den Bedarf an Energie aus fossilen Brennstoffen reduziert.

 

Bitte beachten: Der gesamte CO2-Fußabdruck wird bei der Deponierung als Entsorgungsszenario etwas höher sein, und etwas niedriger ausfallen, wenn die Platten bei der Entsorgung zerkleinert und dem biologischen Kreislauf zugeführt werden. Die Zahlen zu beiden Szenarien sind den EPDs zu entnehmen.