Lernen und Lebensfreude für Kinder und ältere Menschen

Sowohl in Schweden als auch in Dänemark wird vermehrt angestrebt, mehrere Generationen unter einem Dach zu vereinen – das stellt jedoch hohe Anforderungen an die Einrichtung, wenn die Architektur sowohl die Bedürfnisse der ältesten als auch der jüngsten Bürgerinnen und Bürger der Gesellschaft berücksichtigen soll. Lesen Sie mehr über die diesbezüglich gemachten Erfahrungen.

Wandverkleidung mit Akustikplatten von Troldtekt im Schulbau

An der Schule „Sandarnaskolan“ in Göteborg sollen Schulkinder und ältere Menschen, die in einem Pflegeheim leben, künftig ein Gebäude gemeinsam nutzen. Das Projekt ist das erste seiner Art in Schweden, und ein Projekt dieses Kalibers erfordert Respekt und Verständnis für die Vielfalt und Bedürfnisse unterschiedlicher Generationen.

„Die Gestaltung eines Gebäudes für sowohl Schulkinder als auch ältere Menschen war eine interessante Herausforderung. Wir haben uns auf zeitlose Werte und langlebige Materialien konzentriert, zu denen Menschen jeden Alters einen Bezug herstellen können. Senioreneinrichtungen haben im Allgemeinen eine Tendenz, eher den Eindruck eines Krankenhauses als den eines Zuhauses zu vermitteln. Daher haben wir uns hier besonders auf helle Räume, eine kohärente Materialpalette und das heimelige „Zuhause“-Gefühl konzentriert“, sagt Anna Risenfors, Architektin SAR/MSA bei what! Arkitektur, die hinter dem Projekt stehen.

Auch in Hemlingborg im Süden von Hemlingby kommen Schülerinnen und Schüler und ältere Menschen unter einem Dach zusammen. Hier steht die Gemeinde Gävle hinter einem groß angelegten Projekt, das Seniorenwohnungen, einen Kindergarten, eine Grundschule und eine Sporthalle umfasst. Das neue Projekt, über das zuvor im nationalen Fernsehsender SVT berichtet wurde, wurde im September 2023 eröffnet.

 

Foto: Sandarnas Schule in Göteborg

Raum für das Miteinander der Generationen

In Dänemark hat Huset Nyvang seit mehreren Jahren Generationen unter einem Dach zusammengebracht. Huset Nyvang besteht aus drei Einheiten: einem „Wohnviertel“ mit Wohneinheiten für die Bewohner des Seniorenheims, einem Servicegebäude und der integrierten Tageseinrichtung, in der Platz für etwa 130 Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren ist. Ziel war es, die Einheiten bestmöglich miteinander zu verbinden und einen generationsübergreifenden Rahmen für Beisammensein, Aktivität und Gemeinschaft zu schaffen. Zentrale Einrichtungen, wie Küche und Orangerie, wurden deshalb zwischen den beiden Einheiten positioniert und so gestaltet, dass sie in beide Richtungen geöffnet werden können.

„Meist sind die Kinder bei den Älteren zu Besuch. Drinnen können sie sich beispielsweise in der Orangerie treffen, wo die Kinder malen oder auf andere Weise aktiv sind. Im Außenbereich nutzen die Kinder die Gehwege zwischen den Wohneinheiten, um auf Entdeckungstour zu gehen“, berichtet Kristina Møller Hansen, Architektin bei Friis & Moltke, die Huset Nyvang gestaltet haben.

Den Treffpunkten gemeinsam ist, dass sie den Kindern die Möglichkeit zur kreativen und aktiven Entfaltung bieten, während die Älteren entweder teilnehmen oder die Kinder beobachten können. Ein gutes Beispiel dafür ist der teilweise überdachte zentrale Platz. Das gleiche gilt für den Erlebnisweg, der die Wohneinheiten miteinander verbindet.

„Wir wollten Umgebungen schaffen, die zum Leben einladen. Auch wenn die Älteren nicht aktiv teilnehmen, verschafft es ihnen viel Lebensfreude, die Aktivitäten mit etwas Abstand beobachten zu können“, erklärt Kristina Møller Hansen.

 

Robuste Materialien im Fokus

Die Materialwahl ist wichtig, wenn man Gebäude entwirft, die mehrere Generationen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Nutzungsmustern aufnehmen sollen.

In Göteborg besteht die Fassade der Schule Sandarnaskolan aus Betonelementen mit eingebetteten, sandfarbenen Ziegelsteinen und Bereichen mit glasierten Mauersteinen, die das Licht einfangen und ein interessantes Farbenspiel erzeugen. Im Innenbereich wurde darauf geachtet, für die dort wohnenden älteren Menschen ein gemütliches Lebensumfeld zu schaffen. Das zeigt sich unter anderem in der Materialauswahl.

„Naturmaterialien, insbesondere helle Kiefernholzpaneele, sind überall im Gebäudeinneren zu finden. Klare und ruhige Farben beleben und erleichtern die Orientierung. Jede Etage hat ihre eigene Farbskala. Die hellblaue Farbe, die sich auf dem Geländer und den Details innerhalb des gesamten Gebäudes wiederfindet, verweist auf die Geschichte von Göteborg und passt vom Farbton her unter anderem zur Älvsborg-Brücke in direkter Nähe zum Gebäude“, sagt Anna Risenfors von what! Arkitektur.

In den stärker lärmbelasteten Bereichen der Schule, z. B. im Speisesaal, im Musiksaal und in den Räumen für kreatives Arbeiten, wurde für die Wände die Gestaltungslösung Troldtekt Line Design gewählt. Troldtekt-Lösungen sind auch Teil der Kindertagesstätte, in der die Akustikplatten für die Decken und an mehreren Stellen auch für die Wände gewählt wurden. 

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