Zement gewährleistet Langlebigkeit und Festigkeit

Während das Holz für Atmungsaktivität und Flexibilität sorgt, verleiht der Zement den Holzwolle-Leichtbauplatten von Troldtekt Festigkeit und Langlebigkeit.
Dank dem Zement als Bindemittel altern oder verwittern die Akustikplatten nicht wie beispielsweise Metall- oder Holzoberflächen. So haben Troldtekt-Akustikplatten eine lange Lebensdauer von mindestens 50 bis 70 Jahren und können oft „weiterleben“, wenn ein Gebäude renoviert oder einer neuen Nutzung zugeführt wird. Dadurch können Ressourcen und CO2 für die Herstellung neuer Baustoffe eingespart werden.
Gerade ihre Festigkeit und Langlebigkeit machen Troldtekt-Akustikplatten auch für besonders anspruchsvolle Umgebungen geeignet – zum Beispiel für Schwimmbäder, in denen Chlordämpfe und hohe Luftfeuchtigkeit auftreten.
Es ist auch der Zement, der Troldtekt-Akustikplatten feuerfest macht – ohne den Einsatz schädlicher Chemikalien.

Erheblich bessere CO2-Bilanz mit FUTURECEM
Troldtekt hat eine Cradle to Cradle-zertifizierte Akustikplatte entwickelt, bei der der herkömmliche Zement durch den neuen, CO2-reduzierten Zementtyp FUTURECEM ersetzt wird. FUTURECEM ist ein patentierter Zementtyp von Aalborg Portland, der die Synergie zwischen kalziniertem Ton und Kalkfüllstoff nutzt. Dadurch lässt sich ein erheblicher Teil des gebrannten Klinkers im Zement ersetzen. Das Ergebnis ist ein um 30 Prozent geringerer CO2-Fußabdruck des Zements.
Troldtekt-Akustikplatten auf Basis von FUTURECEM™ nehmen mehr CO2 auf, als sie während ihrer Herstellung emittieren (Phasen A1–A3 in der EPD). Sie haben also in diesen Phasen eine negative CO2-Bilanz. Dies liegt daran, dass das in den Platten verarbeitete Holz während des Aufwuchses in den dänischen Wäldern CO2 absorbiert. Zugleich erfolgt die Produktion im Werk von Troldtekt mit 97,7 Prozent erneuerbarer Energie. Diese beiden Faktoren bewirken, dass die kombinierte CO2-Bilanz für Rohstoffe, Rohstofftransport und Herstellung netto unter Null liegt.
Nachfolgend ist dargestellt, wie groß die CO2-Ersparnis durch das Ersetzen des grauen Zements einer Troldtekt-Akustikplatte auf Basis von FUTURECEM ausfällt, wenn die in der Umwelt-Produktdeklaration (EPD) definierten Phasen A1 bis A3 (Herstellung) zugrunde gelegt werden:
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Troldtekt auf Basis von FUTURECEM |
Troldtekt auf Basis von grauem Zement |
CO2-Fußabdruck pro m2 Troldtekt-Akustikplatte ohne Farbanstrich (EPD-Phasen A1–A3) |
-1,4 kg/m2 |
0,677 kg/m2 |
CO2-Fußabdruck pro m2 Troldtekt-Akustikplatte mit Farbanstrich (EPD-Phasen A1–A3) |
-1,0 kg/m2 |
1,13 kg/m2 |
Die CO2-Bilanz einer Troldtekt-Akustikplatte über den gesamten Lebenszyklus hängt davon ab, was mit der Platte nach dem Ende der Nutzungsdauer (Phase C4 in der EPD) geschieht. Wird die Platte verbrannt, wird das darin eingelagerte CO2 freigesetzt. Andere Formen der Verwertung führen hingegen zu geringeren Emissionen.
Bereits heute werden Materialabfälle aus der Produktion von Troldtekt als Sekundärrohstoff in der Zementproduktion genutzt – und ein Pilotprojekt soll klären, ob diese Verwertungsform auch auf Abbruchabfälle aus Holzwolle-Leichtbaumaterial ausgedehnt werden kann.
Ersatz für grauen und weißen Zement
Die verschiedenen Varianten der Akustikplatten von Troldtekt enthalten entweder grauen oder weißen Zement. Zunächst hat Troldtekt Akustikplatten am Markt eingeführt, bei denen der herkömmliche graue Zement durch FUTURECEM ersetzt wird. Auch die Lösungen aus der preisgekrönten Designserie von Troldtekt sind auf Basis von FUTURECEM erhältlich.
Mittelfristig wird beabsichtigt, die heute aus weißem Zement gefertigten Platten ebenfalls aus FUTURECEM herzustellen. Hier wird die Umstellung zu einer noch stärkeren CO2-Reduktion in den Phasen A1 bis A3 führen – von zurzeit 1,73 kg/m2 auf dann -1,0 kg/m2 mit FUTURECEM. Im Vergleich zum grauen Zement ist das CO2-Einsparpotenzial beim Ersetzen des Weißzements noch größer.
Die akustischen und brandschutztechnischen Eigenschaften von Troldtekt auf Basis von FUTURECEM sind die gleichen wie bei Troldtekt-Akustikplatten aus normalem Zement. Auch die natürliche Festigkeit bleibt erhalten, während die Platten optisch eine stärkere Farbintensität erhalten.
Aufnahme von CO2 während der Nutzung
Troldtekt verwendet nur Zement des Herstellers Aalborg Portland, der die Rohstoffe unter umweltschonenden Bedingungen in Dänemark abbaut.
Bei der Herstellung beginnt der Zement in den Holzwolle-Leichtbauplatten während der Aushärtung mit der Aufnahme von CO2 aus der Atmosphäre. Die Zementschicht, die die Holzwolle einer Troldtekt-Akustikplatte umgibt, ist sehr dünn und hat daher eine große Oberfläche. Infolgedessen kann der gesamte Zementanteilleichter karbonisieren – also CO2 binden – und das über die gesamte Lebensdauer der Platte. Troldtekt-Akustikplatten können also verhältnismäßig mehr CO2 aufnehmen und einlagern als massiver Beton.
Weitere Verbesserung der CO2-Bilanz
Der Zement macht fast den gesamten CO2-Fußabdruck einer Troldtekt-Akustikplatte aus. Aus diesem Grund wollen wir die CO2-Emissionen des Zements weiter reduzieren und parallel dazu die Möglichkeiten zur Verwendung alternativer Bindemittel erforschen.
Aalborg Portland kooperiert mit der dänischen Regierung, um äußerst ehrgeizige Ziele zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes zu verwirklichen. Konkret hat sich das Unternehmen verpflichtet, die Emissionen um 600.000 Tonnen zu reduzieren, um Dänemarks Ziel zu unterstützen, den Ausstoß vonTreibhausgasen bis 2050 um 70 Prozent zu senken. Das erste Etappenziel ist eine Reduzierung um 30 Prozent bis 2030.
Neben der Entwicklung von klimaschonenden Zementprodukten wie FUTURECEM™ arbeitet man bei Aalborg Portland an zahlreichen Maßnahmen, darunter die Optimierung des Energieeinsatzes, die Abschaffung fossiler Brennstoffe, die CO2-Abscheidung und Speicherung, der verstärkte Einsatz alternativer oder CO2-neutraler Brennstoffe und die Versorgung von über 75.000 Haushalten mit CO2-neutraler Fernwärme.
Untersuchung alternativer Bindemittel
Wir untersuchen auch Bindemittel, die eine mögliche Alternative zu Zement bilden können. Ein Beispiel sind Geopolymere, die nicht auf Kreide, sondern stattdessen auf einem Silikat-/Aluminaverbund basieren, der sich unter anderem in Asche aus Biomasse findet.
In Zusammenarbeit mit dem Dänischen Institut für Feuertechnologie mit Unterstützung des Innovationsfonds untersuchen wir unter anderem, ob Geopolymere als Rohstoff in einer Troldtekt Akustikplatte verwendet werden können, und was dazu erforderlich ist.