So wird das Bauen gesund und zirkulär

16.06.2020

Nachhaltiges Bauen ist auf dem Vormarsch, doch immer noch werden bei Bau- und Sanierungsprojekten zahlreiche schadstoffhaltige Materialien verarbeitet. In einem neuen Online-Thema der Troldtekt Deutschland GmbH stellen Experten ihre Sicht auf Materialgesundheit und Innenraumklima dar – und beschreiben mögliche Lösungen für die aktuellen Herausforderungen.

Einerseits reden in der Baubranche alle vom nachhaltigen Bauen, aber andererseits wissen die wenigsten, was die Baustoffe alles enthalten. Bauherren und Architekten sind keine Chemiker, daher ist generell mehr Transparenz bei den Inhaltsstoffen erforderlich.“

Das sagt die Architektin Martha Lewis, Head of Materials beim dänischen Architekturbüro Henning Larsen Architects und Gewinnerin des Personenpreises der dänischen Auszeichnung „Det Bæredygtige Element“ (das nachhaltige Element) 2019.

Im Jahr 2017 (das ist der neueste Stand der nordischen SPIN-Datenbank) wurden in Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland Baustoffe und Materialien verbaut, die bis zu 112.000 Tonnen an Stoffen enthalten, die in Skandinavien und/oder der EU als schädlich eingestuft sind. Allein in Dänemark betrug diese Zahl im Jahr 2017 rund 19.800 Tonnen – gegenüber 14.200 Tonnen 2012 und 22.500 Tonnen 2016. Die schwankenden Zahlen sind teilweise auf ein verändertes Niveau in der Bautätigkeit zurückzuführen. Doch insgesamt lautet die Bilanz, dass die Materialgesundheit nicht denselben Stellenwert hat wie beispielsweise Lüftung, Akustik oder Tageslichteintrag.

„Baumaterialien, die unerwünschte Stoffe enthalten, lassen sich meist weder in neuen Gebäuden wiederverwenden noch zerkleinern und als Sekundärrohstoff für neue Materialien nutzen“, erklärt Lewis. „Deshalb stellt diese Entwicklung die Kreislaufwirtschaft vor ein Problem.“

DGNB stellt Anforderungen an das Innenraumklima

Das Interview mit Martha Lewis ist Teil eines neuen Online-Themas der Troldtekt Deutschland GmbH. Die Artikelsammlung befasst sich mit dem Thema Materialgesundheit und Innenraumklima in Gebäuden. Neben Martha Lewis steuern weitere führende Experten ihr Wissen zum Thema bei, unter anderem von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) und von der Building Material Scout GmbH.

So erläutert beispielsweise Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand des DGNB e.V., wie Gesundheit und Wohlbefinden der Gebäudenutzer bei der anerkannten DGNB-Zertifizierung berücksichtigt werden.

„Nachdem ein Gebäude fertiggestellt ist, müssen innerhalb von vier Wochen Messungen der Raumluft vorgenommen werden. Weil es bei dieser Prüfung um, alles oder nichts‘ geht, besteht ein gewisser Druck auf alle Beteiligten, die Sache ernst zu nehmen. Nicht nur auf dem Papier; sondern auch dafür zu sorgen, dass diese Entscheidungen umgesetzt werden und sich auf das fertige Gebäude entsprechend auswirken. Als wir diese Messungen einführten, war das ein echter Game Changer“, berichtet Lemaitre unter anderem.

Das Online-Thema bietet viele Anregungen aus Gebäuden im nordeuropäischen Raum, die sich dadurch auszeichnen, dass sie nachweislich gesund für Menschen sind – mit Akustiklösungen von Troldtekt als Teil der Innenarchitektur. Sie erfahren unter anderem mehr über das neu eröffnete C2C LAB in Berlin, dessen Ausbaumaterialien sämtliche Kriterien des Designkonzepts Cradle to Cradle erfüllen.

Troldtekt fördert Gesundheit und Wohlergehen

Troldtekt möchte einen Beitrag zu Gebäuden leisten, in denen die Menschen gesund bleiben. Deshalb arbeiten wir strategisch auf das UN-Nachhaltigkeitsziel 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ hin.

„Wir haben die Inhaltsstoffe unserer Produkte genau untersucht und beschrieben und wissen daher, dass sie für die menschliche Gesundheit verträglich sind. Unsere Platten sind langlebig, und für uns ist es ganz entscheidend, ausschließlich gesundheitsverträgliche Materialien in Gebäuden in Umlauf zu bringen“, sagt Peer Leth, Geschäftsführer von Troldtekt A/S.

Troldtekt besteht aus den natürlichen Materialien Holz und Zement, und im Rahmen der Cradle to Cradle-Zertifizierung werden die Akustikplatten regelmäßig gründlich analysiert. Inhaltsstoffe werden bis auf 100 ppm (parts per million) genau bestimmt.

„In der Praxis bedeutet unsere systematische Cradle to Cradle-Arbeit, dass wir alle Inhaltsstoffe unserer Produkte im Detail kennen und den Nachweis darüber besitzen, dass sie keine Schadstoffe enthalten. Dank Cradle to Cradle erfolgt diese Arbeit gründlicher als bei anderen Zertifizierungen, die lediglich mit Ausschlusslisten nach dem Muster, enthält kein...‘ arbeiten. Wir sehen das als Voraussetzung dafür, dass wir Baumaterialien anbieten können, die gesundheitlich unbedenklich für den Menschen sind“, so Peer Leth.

Neben der Cradle to Cradle-Zertifizierung hat Troldtekt Zulassungen und Zertifizierungen durch mehrere weiteren Systeme, darunter das dänische Innenraumklima-Gütesiegel (Dansk Indeklima Mærkning), der deutsche Blaue Engel und das schwedische SundaHus.

>> Lesen Sie das neue Online-Thema: Gesundheit und Innenraumklima in Gebäuden

FAKTEN ÜBER TROLDTEKT:

  • Troldtekt A/S ist der führende Entwickler und Hersteller von Akustiklösungen für Wände und Decken.
  • Seit 1935 erfolgt die Produktion aus den natürlichen Rohstoffen Holz und Zement unter modernen, umweltschonenden Bedingungen in Dänemark.
  • Seit 2015 ist Troldtekt außerdem mit der Troldtekt Deutschland GmbH mit Sitz in Hamburg in Deutschland vertreten, von wo aus wir eng mit deutschen Architekturbüros und Architekten zusammenarbeiten
  • Tragender Bestandteil der Geschäftsstrategie von Troldtekt ist das Cradle to Cradle-Designkonzept, das die Erzielung messbarer Umweltvorteile vorsieht.


ZUSÄTZLICHE INFORMATIONEN:

Peer Leth, Geschäftsführer von Troldtekt A/S: +45 8747 8130 // ple@troldtekt.dk 
Tina Snedker Kristensen, Leiterin der Marketing- und Kommunikationsabteilung: +45 8747 8124 // tkr@troldtekt.dk

Troldtekt A/S
Sletvej 2A
DK 8310 Tranbjerg J

Troldtekt Deutschland GmbH
Millerntorplatz 1
D-20359 Hamburg
www.troldtekt.de

Nachhaltiges Bauen ist auf dem Vormarsch, doch immer noch werden bei Bau- und Sanierungsprojekten zahlreiche schadstoffhaltige Materialien verarbeitet. In einem neuen Online-Thema der Troldtekt Deutschland GmbH stellen Experten ihre Sicht auf Materialgesundheit und Innenraumklima dar – und beschreiben mögliche Lösungen für die aktuellen Herausforderungen. ©Kirstine Mengel.
Immer wieder gelangen enorme Mengen an Schadstoffen in Neubauten und Sanierungsobjekte – als Bestandteil von Baustoffen und Ausbaumaterialien. Man muss schon fast Chemiker sein, um jeden Stoff genau zu kennen, sagt Martha Lewis, Architektin und Head of Materials bei Henning Larsen Architects. Und sie hat einen Lösungsvorschlag: den freiwilligen Materialpass, der die Transparenz deutlich erhöht. ©Helene Høyer Mikkelsen.
Zum nachhaltigen Bauen gehören eine Reihe von Produktinformationen, Gebäudezertifizierungen und Materialdeklarationen. Das erschwert es Bauherren, Planern und Produktherstellern, einen Überblick über die Anforderungen zu behalten. Der Building Material Scout bietet eine Lösung für diese Herausforderung, indem er die erforderlichen Informationen mühelos über eine digitale Plattform bereitstellt. ©Olaf Wiechers.
Um eine gute DGNB-Bewertung zu erhalten, müssen Faktoren wie der thermische und akustische Komfort sowie die Innenraumluftqualität stimmen – nicht nur auf dem Papier, sondern im fertigen Gebäude. Laut Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand, sei es das Ziel der DGNB, den stetigen Wandel mitzuprägen. Im Hinblick auf Gesundheit und Wohlbefinden könnte der nächste Schritt darin bestehen, eine neue dänische Auszeichnung namens DGNB Hjerte (Herz) für die Verwendung in Deutschland. ©Olaf Wiechers.