Jan Devyr Lernbrings Erinnerungen an das ehemalige Lillhagen stehen im starken Kontrast zum heutigen Erlebnis, wenn man in der psychiatrischen Abteilung von Östra Hospital behandelt wird, die unter anderem von White Arkitekter gestaltet wurde. Hier geht man einen direkt entgegengesetzten Weg im Vergleich zu traditionellen Konventionen und hat eine offene und freie Umgebung mit Fokus auf Ruhe und Licht gestaltet. Gleichzeitig ist die psychiatrische Abteilung nicht mehr isoliert, sondern inzwischen natürlich in die übrige Klinik integriert.
„Einige Jahre lang hat man die traditionelle Art und Weise der Einrichtung psychiatrischer Abteilungen infrage gestellt. Früher waren diese Abteilungen meist von öffentlichen Orten abgeschottet – zweifelsohne in bester Absicht. Aber in Anbetracht der Darstellung psychiatrischer Abteilungen als sterile, trostlose und gefängnisartige Orte in Filmen und Fernsehserien hat dies zur Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Leiden beigetragen. Und diese Stigmatisierung ist praktisch ein Hindernis für die Behandlung, sagt Cristiana Caira, leitende Architektin bei White Arkitekter.
„Sowohl schwedische als auch internationale Forschungen zeigen, dass das Therapieumfeld von entscheidender Bedeutung für die Behandlung psychischer Leiden sein kann“, sagt sie. Die Forschung der Chalmers Tekniska Högskola verdeutlicht, dass die richtige Einrichtung die Anwendung von Zwang in psychiatrischen Abteilungen ebenso wie die Anzahl krankheitsbedingter Abwesenheitstage unter den Mitarbeitern reduzieren kann.