Anspruchsvolle Bedingungen an der Chalmers

Im Herbst wurde an der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg das neue Gebäude für Stadtplanung eingeweiht. Helgo Zimdals ursprüngliches Gebäude von 1968 wurde dabei unter der fachmännischen Anleitung des Architekturbüros White energieeffizienter und offener gestaltet. Der schwierigste Teil war das Erdgeschoss, das bisher eher vernachlässigt worden war, obgleich sich dort die meisten Leute aufhalten.

Troldtekt Thorn Creative Agency
Photo: Thorn Creative Agency

„Im Erdgeschoss gab es sehr viele Räume aber wenig Werkstätten“, berichtet Ulla Antonsson, die zuständige Architektin von White in Göteborg. „Das von Helgo Zimdal gestaltete Ambiente in der Chalmers ist schön und langlebig, aber man gewinnt den Eindruck, dass seine Arbeit oberhalb des Erdgeschosses endete. Wir haben Farbe von den blau gestrichenen Pfeilern entfernt und den Betonboden geschliffen. Dadurch haben wir offene Flächen und bis zum Essbereich offene und helle Lernräume geschaffen.“

Die Glaspartien der Studienräume öffnen sich in Richtung regulärer Sitzplätze und im hellen Innenhof gibt es noch mehr Studierplätze. Die helle und einladend gestalte Umgebung mit unterschiedlichen Deckenhöhen ist bedeutend attraktiver als die zuvor eher beengt wirkenden Räumlichkeiten.

„Unser Ziel bestand darin, den Architekturstudierenden den direkten Kontakt mit den Materialien zu ermöglichen, denn das wird später einen Teil ihrer Arbeit ausmachen“, sagt Ulla Antonsson, die in den 70ern selbst an der Chalmers studierte und heute am selben Ort Professorin für Architektur ist. „Wir haben Troldtekt-Platten, Sperrholz und Holz verbaut. Nun sieht es mehr nach Werkstatt als nach akademischer Hochkultur aus.“

Neben Belüftung und Energieeffizienz war die Akustik eine der großen Fragen, die es in dem Gebäude zu lösen galt, das neben Studierenden der Architektur auch denen des Ingenieurwesens als Studierort dient. Auch dort stand White vor einer Herausforderung, nicht zuletzt auch deshalb, dass im Gebäude das Institut für Akustik ansässig ist.

„Troldtekt-Platten sind ein recht ansprechendes Material, das gut zu unserer Idee passt, Holz als Material zu verwenden. Die Wahl fiel daher ganz selbstverständlich zu Gunsten der Platten aus. Wir haben über den Platten aber noch Mineralwolle verbaut, um die Akustiker ganz zufriedenzustellen.“