Moderner Um- und Ausbau der Trikotagenfabrik

Hier summt es vor Aktivität drinnen und draußen. Die Fachlichkeit der jungen Studierenden ist ein sichtbarer Teil ihrer Identität. Man trägt Kochmützen, Lockenwickler oder Computer mit sich herum. Aarhus Tech hat eine Reihe Ausbildungen in und um die ehemalige Trikotagenfabrik in Aarhus gesammelt.

Troldtekt, Aarhus Tech
Photo: Helene Høyer Mikkelsen, architect

Die roten Ziegelsteine und die hohen Fenster erinnern an eine andere Zeit, als die Stadt im Zuge der Industrialisierung an Größe zunahm. Heute bilden die schönen Gebäude den Rahmen für die weitere Erzählung der Stadtentwicklung, die heute vor allem durch Bildungseinrichtungen geprägt ist. Aarhus Tech ist Nachbar zum Grundstück der ehemaligen Ceres-Brauerei, auf dem nun Mehrfamilienhäuser und das große VIA University College stehen. Das Architekturbüro CUBO entwarf die Erweiterung des Aarhus Tech, die insgesamt aus einem Anbau an die Industriegebäude, einem Neubau und einer Modernisierung der vorhandenen Industriegebäude besteht. Zwischen den Gebäuden befindet sich ein sehr gelungener Außenbereich für die Studierenden, angelegt von den Landschaftsarchitekten Møller & Grønborg.

Geschickte Materialwahl
Die Ziegelsteinfassade des Industriegebäudes zeigt nun in das Treppenhaus im Aarhus Tech und dient als große, warme und dekorative Fläche. Die Fußböden bestehen aus rotem Linoleum, die Türen aus Holz, und die Decken sind mit Troldtekt-Akustikpaneelen verkleidet. Die wenigen – aber dafür ausgesuchten – Materialien und Farben sorgen für Ruhe und eine gute Akustik in dem großen Raum, in dem die Studierenden selbstständig oder in Gruppen arbeiten. Wie ein Dozent berichtet, ist die Akustik im Gebäude entscheidend, wenn viele Studierende damit beschäftigt sind, Haare zu trocknen und zu waschen, während gleichzeitig in den offenen Räumen unterrichtet wird.

Die Glaswände zwischen den Unterrichtsräumen sorgen für eine angenehme Offenheit, ohne visuell unordentlich zu wirken. Per Ravn von CUBO berichtet, dass das Architekturbüro mit einem modernen architektonischen Ausdruck gearbeitet hat und einer Materialwahl, die unsere Zeit widerspiegelt, aber der vorhandenen Industriearchitektur gleichzeitig Respekt erweist. Im Neubau ist im Innenbereich vielerorts Beton verbaut als eine Art Verbindung zur Industriearchitektur. Auch hier hat man sich für wenige, aber gediegene Materialien entschieden.