Gemeindehaus mit dynamischer Dachform

Das neue Gemeindehaus der Kirchengemeinde Jelling in Dänemark ist raffiniert und großartig zugleich. Das Gebäude wirkt von innen wie außen sehr durchdacht und entfaltet Form und Volumen, wenn man es vom südlichen Grabhügel aus betrachtet.

Jelling Gemeindehaus
Photo: Helene Høyer Mikkelsen, architect

Jelling ist ein historischer Ort, der verpflichtet. Im Jahr 2006 veranlassten neue archäologische Funde im Zusammenhang mit den berühmten Jellinge-Steinen die Planung eines neuen Gemeindehauses vor Ort. Das Ensemble aus Kirche, Grabhügeln und Runensteinen gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wer in diesem Kontext neu baut, muss dies sehr behutsam tun.

Das Gemeindehaus ist näher an die Kirche herangerückt und liegt in der Nachbarschaft des Museums Königliches Jelling. Mitten im Ort liegen die beiden Grabhügel, von denen aus man die umliegenden Häuser und auch das neue Gemeindehaus sehr gut einsehen kann. Auf seinem schmalen Grundstück passt es sich gut in das Gesamtbild der Bebauung ein und wirkt zugleich wie eine Skulptur. Da Dach und Fassaden mit den gleichen Ziegeln verkleidet sind, entsteht der Eindruck eines Monolithen. Große Glaspartien verwischen die Grenzen zwischen außen und innen.

Das seitliche, zweigeschossige Foyer führt wie eine Gasse durch das Haus, überdacht von der schrägen, mit Holzleisten verkleideten Decke. Dies ist ein Haus, das man sowohl von innen als auch von außen erleben muss. Die großen Fensterpartien lassen das Tageslicht einströmen und gewähren einen Ausblick auf die historische Kirche und die Grabhügel.

Die grauen Decken, unter deren Holzleisten sich Troldtekt-Akustikplatten verbergen, verleihen dem Raum Größe. Die beiden Säle und die sonstigen Räume haben waagerechte Decken, denen weiße Troldtekt Platten, montiert in separaten „Bahnen“, einen hellen, ruhigen Ausdruck verleihen. Zwischen den Troldtekt Platten scheint Sperrholz hervor. Im gesamten Gebäude wurden runde Leuchten verbaut, die für ein stimmungsvolles Licht sorgen. Die Materialauswahl wurde sehr bewusst vorgenommen: Ziegel auf der Außenseite, Beton, Glas und Troldtekt innen. So zeigt sich ein Gemeindehaus, in dem ein starker Zusammenhang zwischen außen und innen besteht.

Der Bau wurde mit Mitteln der Stiftung A.P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møllers Fond til almene Formaal gefördert.