Neue Winde am Hafen von Næstved

Aus der Ferne begegnet einem ein dynamisches und scharfes Gebäude, das beim Näherkommen Überraschungen und schöne Details enthüllt. Ein Bau, der zum Dialog einlädt.

Troldtekt, Max Bank
Photo: Helene Høyer Mikkelsen, architect MAA

Glasfassaden mit Text, roher Beton und luftige Räume. Schlicht und gradlinig, doch bestimmt nicht langweilig. Die Max Bank in Næstved hat einen neuen Hauptsitz bekommen und damit gleichzeitig die Hafenentwicklung in Næstved in Gang gesetzt. Mit einem sechsgeschossigen Gebäude aus Glas an der Hafeneinfahrt haben sowohl die Stadt als auch die Mitarbeiter neue Erlebnisse bekommen. Die Firma Juul Frost Arkitekter hat den Masterplan für die eine Seite der Hafeneinfahrt entworfen. Hier gibt die Errichtung der Max Bank den Startschuss für eine fortgesetzte Entwicklung des Stadtkerns am Wasser ab. Juul Frost Arkitekter verfügen durch den Masterplan über eine eingehende Kenntnis der Qualitäten dieses Gebietes und wissen, was den Charakter dieses Ortes akzentuieren kann. Der Bebauungsplan schrieb Materialien und Dimensionen vor, die im Wesentlichen dem bestehenden Gebäude entsprachen – dem „Kanalgården“, 1882 als Armenhaus erbaut und in den letzten Jahren als Tagesstätte genutzt. Doch die Architekten haben sich von der hafenbezogenen Architektur des Gebietes anregen lassen und es ist ihnen gelungen, das Projekt durch Materialwahl und Ausdruck auf eine Art und Weise zu aktualisieren, die die Max Bank zu einer Erneuerung der Identität von Næstved von innen macht.

3 Häuser in einem
Das Projekt ist etwas untraditionell, weil das neue sechsgeschossige Gebäude über einen schlichten Foyerbau, durch den man das Haus betritt, mit dem historischen Gebäude Kanalgården verbunden wurde. Durch die sehr stadtnahe Lage bekommt der Kanalgården eine neue Funktion – er bildet architektonisch den Übergang zum „Hochhaus“ mit Glasfassaden, die sich sowohl zur Straße als auch zum Hafen hin richten.

Bei der Instandsetzung des Kanalgårdens wurde Rücksicht auf die vielen Details der Fassaden genommen, Teile der einen Fassade sind jetzt ins Innere gerückt, nachdem ein Foyerbau aus Glas direkt mit dem Kanalgården verbunden wurde. Die Materialität der Ziegel macht sich gut in dem ansonsten luftigen Raum. Schmucke, runde Oberlichtfenster im Mitteltrakt ergänzen das Tageslicht schön und machen das Dach zu einer Fläche, die vom Hauptgebäude aus einen ungewohnten Anblick bietet. Der Empfang der Max Bank liegt im Mitteltrakt am Eingang, die Büroräume befinden sich sowohl im Kanalgården als auch im sechsgeschossigen Hauptgebäude. Die sechs Stockwerke sind ungefähr gleich eingerichtet mit einem Rücken aus Beton, in dem alle Installationen und kleineren Räume zusammengefasst sind, und ansonsten Betonsäulen in der übrigen Fassade, wo sich Fensterbänder frei hinziehen. Die Büroetagen bilden einen lang gestreckten Raum, der sich, wenn man ihn wie das Haus von außen erlebt, auf eine Art und Weise kantet, dass ein reizvoller Raum mit einer Variation entsteht, dank derer sich leicht kleinere Räumlichkeiten einrichten lassen. Glaskästen für Besprechungen und einzelne Büros bieten zusätzlich die Möglichkeit zur Schaffung kleinerer Einheiten.

Dynamische Architektur mit Komfort an erster Stelle
Für Juul Frost Arkitekter waren angenehme Büros mit hohen Decken und einem in jeder Hinsicht guten Komfort wichtig. Troldtekt Ventilation nimmt nur sehr wenig Deckenhöhe in Anspruch und bietet den Mitarbeitern gleichzeitig eine geräuscharme und gleichmäßige Belüftung, ohne dass es zieht. Wer die Atmosphäre der Stadt spüren möchte, kann jederzeit die Fenster in der Fassade öffnen. Troldtekt-Ventilationsplatten wurden sowohl im umgebauten Kanalgården als auch in dem neuen Gebäude verwendet. Eine optimale Lösung für die Mitarbeiter der Max Bank. Troldtekt an den Decken sorgt gleichzeitig in einem Raum, in dem sich viele aufhalten, für eine angenehme Akustik. Troldtekt wurde durchgängig in allen drei Gebäuden verwendet, wodurch ein natürlicherer Zusammenhang entsteht. Gleiches gilt für die lebendigen Böden aus Hochkantparkett. Zusammen mit den rohen Betonelementen ergeben die Materialien eine Schlichtheit und Robustheit, die den industrie-inspirierten Bau kleidet. Für Juul Frost ging es bei der Materialwahl darum, sich einer Ursprünglichkeit und Rohheit mit der ihr eigenen Ästhetik und Identität anzunähern.

Kreative Lösungen in jedem Maßstab
Die Max Bank ist ein Ort, der immer aufs Neue überrascht. Von den offensichtlich schiefen Lösungen bis zu den durchdachten Lösungen, die vielleicht nicht zu sehen sind. Troldtekt Ventilation erfüllte gleich mehrere Wünsche, u. a. nach einem energiesparenden Haus und nach einer wohlproportionierten Deckenhöhe in den Büros. Die Beleuchtung aller Räume war wichtig, ebenso die Authentizität der Materialien und die ihnen innewohnende Ästhetik. Wie die rohen Betonelemente, die über eine Zufälligkeit verfügen, die in der Zeit erstrebenswert ist.

Die Fassade des Hochhauses zeigt ebenfalls eine außergewöhnliche Dynamik. Die kristalline Form bedeutet, dass das Licht den im Laufe des Tages ständig sich wandelnden Ausdruck des Hauses formt. Eine Beschilderung im Zusammenhang mit der Bank war nicht möglich, daher schlug das Architekturbüro vor, die Rückseite des Glases mit Text in Form von Begriffen aus der Bankenwelt zu versehen. Der Text ist aus der Entfernung und aus gewissen schrägen Winkeln nicht zu sehen, kann aber plötzlich deutlich hervortreten, z. B. am Eingang. Als Vorzeichen eines Hauses, das zu Neugier und neuen Fragen auffordert.