Die klassische Akustiklehre kennt fünf Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit eine gute Akustik entsteht:
- Angemessene Nachhallzeit, abhängig von der Raumgröße. Die Empfehlungen W. Furrers gelten für Räume von 200 bis 20.000 Kubikmeter. Außer in Konzertsälen für klassische Musik soll die Nachhallzeit möglichst für alle Frequenzen gleich lang sein.
- Gleichmäßige Klangverteilung ist wichtig in großen Räumen und Sälen, wo Darbietungen überall zu hören sein sollen. Schon in der Architektur muss die Klangverteilung berücksichtigt werden. Eine Variation von max. ± 5 dB in der Klangverteilung ist annehmbar.
- Angemessene Lautstärke heißt beim normalen Sprechen 60 bis 65 dB und beim Sprechen an einer befahrenen Straße 70 bis 85 dB. Bei Darbietungen mit Publikum in einem akustisch gedämmten Raum kann die angemessene Lautstärke durch eine Lautsprecheranlage hergestellt werden.
- Angemessen niedriger Hintergrundlärm ist eines der wichtigsten akustischen Kriterien, insbesondere in großen Konzert- und Theatersälen. In geschlossenen Räumen entsteht Hintergrundlärm oft durch technische Einbauten oder Lüftungsanlagen.
- Kein Echo oder Flatterecho darf auftreten, wenn die Akustik gut sein soll. Beide sind durch die Anbringung von etwas schallabsorbierendem Material an den Wänden leicht zu beseitigen.
Als weitere Grundregel gilt, dass das Schallfeld im Raum diffus sein sollte. Um dies zu gewährleisten, können Schallabsorber auf mehreren nicht-parallelen Flächen und eine Vielzahl von schalldiffundierenden Elementen eingesetzt werden. Kugel-, würfel- und zylinderformige Räume sollten vermieden werden. Regie- und Hörräume sowie Kinosäle sollten symmetrisch um eine senkrechte Achse in der Raummitte aufgebaut werden.