Bildungsbau verbindet Stadt und Hafen

Wer im dänischen Odense sein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg macht, kommt jetzt in den Genuss von modernen Unterrichtsräumen mit Aussicht auf den Hafen. Der neue Schulbau ist ein Paradebeispiel dafür, wie sich Stadt und Hafen mit teils roh und teils warm wirkenden Baukörpern elegant verbinden lassen.

Akustikdecken von Troldtekt im Schulbau
Photo: Kirstine Mengel

Die neue HF-Oberstufenschule für Erwachsene in Odense auf Fünen wurde vom Architekturbüro ZENI entworfen. Der Bau entspricht dem Wunsch der Stadt, den Hafen enger an das Zentrum anzubinden. Der Neubau steht auf einer dreieckigen Grünfläche, die sich zum Hafen hin absenkt und die Form des Gebäudes bestimmt, das dem Steven eines Schiffs ähnelt.

Die Eingangsfassade gibt den Blick auf die vier Etagen des Baus frei, auf dessen Südseite sich große Terrassen befinden, die die einzelnen Geschosse mit Teilen der Grünfläche verbinden. Dieselbe Treppe führt hinauf zur Dachterrasse des Gebäudes, auf der sich eine Orangerie und ein Observatorium befinden.

Rohe Anmutung, gutes Innenraumklima

Die Fassade aus grauem Beton und rostfarbenem Cortenstahl wirkt roh und setzt sich deutlich von den hellen Nachbargebäuden ab – darunter das nur wenige Jahre alte Schwesterinstitut VUC, ebenfalls eine Bildungseinrichtung für Erwachsene.

Die Fassade wird durch grüne Oasen und perforierte Verschattungselemente durchbrochen, die tagsüber Lichtmuster durch die vom Boden bis zur Decke reichenden Fenster werfen und abends Kunstlicht auf die Straße projizieren.

Solche roh anmutenden Materialien finden sich auch in der Innenausstattung, wo sie jedoch durch warme Holzelemente unterbrochen werden – wie beispielsweise durch den Treppenaufgang und die Akustikplatten von Troldtekt, mit denen die Decken im ganzen Haus verkleidet sind.

Interessantes Licht und behagliche Atmosphäre

Die FYNS HF-Oberstufenschule war eines von fünf Projekten, die für den renommierten Preis „Schulbau des Jahres 2019“ nominiert wurden. Zur Nominierung äußerte sich die Jury wie folgt:

„Das Gebäude wirkt wie ein attraktiver Besuchsort und ein interessanter Aufenthaltsort zugleich. Im Innern wurden die Wände mit Eichenholz bekleidet, was ein interessantes Licht und eine unmittelbar behagliche Stimmung erzeugt, und die Schule bedient sich der Formen und Symbole klassischer Aulaschulen. Dies schafft einerseits Wiedererkennungswert und Intimität und fördert andererseits die Beziehungen zwischen den Klassen.“