AU Moesgaard

Ein Gutshof, der teilweise unter Denkmalschutz steht, ist kein Hindernis für ein lebendiges und modernes Unterrichts- und Forschungsumfeld. Auf Moesgaard bei Aarhus haben energische Berater sowie ein enger Dialog den Weg für eine erfolgreiche Transformation gebahnt.

Troldtekt, AU Moesgaard
Photo: Helene Høyer Mikkelsen, architect MAA

Lässt man den Blick für einen Moment von der axialen Anlage rund um den Gutshof Moesgård abschweifen, erblickt man das neue Moesgård Museum, das sich monumental aus dem Hügel im Norden des Gutshofes aufrichtet. Das Museum teilt sich jedoch weiterhin einige Funktionen in den historischen Scheunen-, Stall- und Molkereigebäuden mit der Universität Aarhus. Die physische Nachbarschaft des Museums und der Universität ermöglichen eine wertvolle, fachliche Zusammenarbeit im Bereich Entwicklung, Forschung und Vermittlung in den Fächern Archäologie und Anthropologie. Durch die Verlegung der Ausstellungen entstand mehr Platz für die Studierenden und ein besseres Arbeitsumfeld.

Sowohl innen als auch von außen macht das Ergebnis hinsichtlich architektonischer und ästhetischer sowie rein funktionaler Fragen den Eindruck eines sehr geglückten Umbaus und einer gelungenen Renovierung. Während des Prozesses wurde sehr eng mit den jeweiligen Benutzergruppen des Anwesens zusammengearbeitet und stets ein enger Dialog mit der Kulturbehörde geführt. Das Architektenbüro von Erik Einar Holm hat mit seinem Wissen über die Erhaltung von Gebäuden einen großen Betrag geleistet, vor allem in Bezug auf die Gebäudehülle. Das Architekturbüro Arkitema hat alle Fäden zusammengeführt und die vielen Inputs aufgegriffen und eine Unterrichtsumgebung mit Atmosphäre geschaffen und dabei großes Gespür für Details und Materialien bewiesen. Dass es im hohen Ausmaß den Eindruck eines Werks aus einem Guss erweckt, ist dem Umstand zu verdanken, dass Arkitema auch für die Landschaftsplanung und die Wahl der Einrichtung verantwortlich zeichnet.

Die Inspiration für den durchgängigen orangen Bodenbelag stammt von den roten Backsteinen. Er bildet den warmen, einheitlichen Grundton für die vielen Räume in den alten Flügeln. Glaswände und leichte Wände bringen Tageslicht in alle Räume und verstärken das Gefühl, sich in einem langen Flügel zu befinden. Die Voraussetzungen für ein gutes Raumklima wurden ebenfalls geschaffen. Um eine gute Akustik zu erreichen, hat man sich für Troldtektplatten an der Decke entschieden.

Anna Kathrine Bisgaard, Architektin bei Arkitema erzählt: „Eines unserer Hauptanliegen bestand darin, den Geist des Ortes auf mehrere Weise weiterzuführen. Die roten Backsteine mit Patina, der orange Boden und die stoffliche Oberfläche von Troldtekt passen zueinander und zum Ort. Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude waren ursprünglich mit einem guten Auge für Funktionalität entworfen worden. Bei der Schicht, die wir den Gebäuden hinzufügten, wurde ebenfalls der Fokus auf Funktionalität gerichtet.“

Troldtektplatten mit Lüftung:
Bei der Projektierung der Universität Aarhus auf Moesgård galt es vieles zu berücksichtigen. Die Gebäude stehen entweder unter Denkmalschutz oder sind erhaltenswert. Das erfordert Kreativität bei der Suche nach Lösungen für die technischen Installationen innerhalb der sehr begrenzten Möglichkeiten. Das technische Büro Viggo Madsen A/S war seit vielen Jahren der „Hausingenieur” von Moesgård. Dei Mitarbeiter kennen die Gebäude in- und auswendig. Da Unterrichtsgebäude gute Lüftung verlangen, stand man vor einer großen Herausforderung. Søren Leth Nielsen von Viggo Madsen erzählt, Troldtekt Ventilation sei eine Lösung gewesen, mit der die Firma bereits gute Erfahrungen gemacht hatte, weshalb es ihnen auch für Moesgård als die logische Lösung erschien. 

Die Lüftung ist hinter den Troldtektplatten verborgen und löst somit das Problem mit der Optik einer Lüftungsanlage. Zuluft sickert durch einzelne Deckenplatten ein und verteilt sich im Raum ohne Zugluft oder störende Geräusche. Dies erwies sich als eine ausgesprochen gute Lösung für die historischen Gebäude auf Moesgård.